Ein Job, der mobil macht

An einer Ampelkreuzung in der belebten Innenstadt überqueren Reha-Lehrerin und Klientin die Straße. Die Klientin nutzt einen Langstock und geht voran.

Beim Überqueren der Straße an einer Ampelkreuzung

Laura Wedber hilft Menschen, die von Augenerkrankungen betroffen sind, zurück in die Selbstständigkeit, zurück in die Mobilität.

Unsicherheiten von heute auf morgen

Oftmals erwischt es die Betroffenen eiskalt. Manche verlieren von heute auf morgen ihr Augenlicht. Manche trifft dieser Prozess schleichend. Wie auch immer eine Augenerkrankung sich entwickelt, gleich bleibt für die Betroffenen, dass sie sich komplett neu in ungewohnten Situation zurechtfinden müssen. Sie brauchen Orientierung, um wieder mobil sein zu können, und diese finden sie kaum allein.

Schulung in Orientierung und Mobilität (O&M)

Laura Wedber ist seit 2020 beim BVN angestellt. Sie ist studierte Sonderpädagogin, wusste aber schon während ihres Studiums, dass sie keine klassische Lehrerin werden möchte. Durch ein O&M-Seminar im Rahmen ihres Studiums und dem Kontakt mit IRIS e. V. in Hamburg war ihr klar, dass sie die Weiterbildung zur Rehabilitationslehrerin für Orientierung und Mobilität machen möchte, sodass sie sich mit diesem Wunsch direkt beim BVN bewarb. So absolvierte sie über diesen ihre Weiterbildung. Sie lernte dabei von der Pike auf, was es bedeutet, sich mit anderen Sinnen als der Augen fortzubewegen und die Umwelt wahrzunehmen. Durch gezielte Eigenerfahrungen schulte sie ihre eigene Wahrnehmung und lernte Techniken und Methoden kennen, um diese wiederum ihren Klientinnen und Klienten vermitteln zu können.

Unterwegs im Land

Die 30-Jährige kommt dank ihres Berufs viel in Niedersachsen herum. Eine ihrer Klientinnen war Karina H. aus Hameln. Sie absolvierte insgesamt 40 Stunden bei Laura Wedber. Sie konnte mit der Zeit immer besser alle Fragen, die ihr gestellt wurden, beantworten. Was das für Fragen waren? Nun, zum Beispiel, wie man am Bahnsteig erkennt, in welche Richtung die Stadtbahn fährt. Welche Hilfsmittel kann man nutzen, um diese und andere Fragen zu beantworten?

Das Smartphone ist dabei ein treuer Begleiter. Mit speziellen Apps, aber auch mit Vergrößerungsfunktionen kann man einige Tricks anwenden, um seine Informationen selbstständig zu sammeln und sich zurechtzufinden.

Aufmerksam sein

Die Aufmerksamkeit spielt eine große Rolle. Die Klientin musste konzentriert bleiben, um alle Signale in der Bahn oder auch auf der Straße, beispielsweise beim Überqueren einer Ampel, wahrzunehmen. Den sicheren Weg in die Selbstständigkeit zurückzuerlangen, bedeutet auch, zu wissen, welche Strategien man anwenden kann, um in unübersichtlichen Situationen den Überblick zu behalten. Es sind also nicht nur Stocktechniken, die gelehrt werden, sondern alle Wege, die man gehen kann, um sein individuelles Ziel zu erreichen.

Das Team vergrößern

Laura Wedber möchte nicht die einzige Reha-Lehrerin beim BVN bleiben. Der BVN sucht derzeit eine Person, die Interesse an einer voll finanzierten Weiterbildung zu diesem Berufsbild hat. Sollten Sie selbst Interesse an dem Berufsbild haben oder jemanden kennen, der dieses Interesse haben könnte, steht Ihnen Laura Wedber gern für alle weiteren Fragen zur Verfügung.

Laura Wedber
E-Mail: laura.wedber@blindenverband.org
Telefon: 0172-6583773

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